Biochemische Entstehung der weißen Farbe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die weiße Farbe bei Katze ist auf
verschiedene biochemische Vorgaenge zurueckzufuehren, d.h. es gibt verschiedene
Ursachen, warum ein Hund oder eine Katze weiß aussieht. Traeger der Farbe ist das Pigment, dessen chemische Grundlage das Melanin ist. Das Melanin entsteht durch oxydative Reaktionen unter Mithilfe des Enzyms Tyrosinase aus der Aminosaeure Tyrosin. Fehlt also eines der beiden Reaktionspartner, kann keine Faerbung zustande kommen.Tiere, denen die Aminosaeure Tyrosin fehlt, sind Albinos, denn sie koennen, selbst wenn die Tyrosinase vorhanden ist, kein Pigment ausbilden. Solche Tiere haben rote Augen, da der stark durchblutete Augenhintergrund durchscheinen kann. Ist keine Tyrosinase vorhanden, kann lediglich ein kleiner Teil des Tyrosins durch andere Mechanismen zu Melanin oxidiert werden. Dies ist aber auf das Auge beschraenkt, so dass solche Tiere blaue Augen haben und ansonsten natuerlich strahlend weiß sind. Die Farbe alle Katzen bassiert auf den beiden Grundfarben Rot und Schwarz (genetisch als "nicht-rot" bezeichnet). Die Vielfalt der Erscheinungsbilder von Katzen basieren auf Variationen dieser Grundfarben, verursacht durch eine Vielzahl weiterer Gene, sei es durch Aufhellung (sog. "Verduennung"), Zeichnung (Tabby-Muster oder Point-Muster), Verdraengung der Farbpartikel (sog. Silber) oder einfach schlichtes Fehlen bzw. Ueberdecken von Farbe (Gescheckt bzw. ganz weiß). Die Farbe weiss wird auch als epistatisches weiss genannt. Auch hier ist das mutierte Gen W gegenueber dem Wildtyp w dominant, und auch gegenueber saemtlichen Farb- und Zeichnungsgenen dominant. Farblosigkeit ist eine Defekt-Mutation (Leuzismus) mit weitreichenden physiologischen Auswirkungen. Das Gen W bewirkt in der fruehembryonalen Entwicklung eine Fehlentwicklung von Strukturen der Neuralleiste. Die sich differenzierenden Zellreihen werden gestoert, bzw. die Wanderung der Neuroblasten und Melanoblasten welche fuer die Pigmentbildung zustaendig sind, wird gestoert. Damit gibt es am Koerper keine pigmentbildenden Zellen mehr. Bereiche, die mit dem Zentralnervensytem unmittelbar zusammenhaengen, besonders das Auge haben zumindest eine gewisse Anzahl pigmentbildender Zellen, sodaß die Augen von weißen Katzen blau bis orange gefaerbt sind, je nachdem, wie hoch die Anzahl der Pigmentzellen ist. In engem Zusammenhang stehen bei diesem Vorgang wenig Pigmentzellen = Blauaeugigkeit und (Moegliche) Stoerungen des Gehoers, denn die Sinneshaare im Innenohr erhalten durch Pigmenteinlagerungen erst ihre Stabilitaet. Ist kein oder nur wenig Pigment ins Innenohr gewandert bevor die Wirkung des Leuzismus einsetzte, so koennte das Gehoer nicht voll funktionsfaehig sein oder die Katze ist sogar taub. Andererseits sind orange Augen nicht unbedingt eine Garantie fuer ein gutes Gehoer. Klarheit kann hier nur ein audiometrischer Test bringen. Alle diese moeglichen Stoerungen koennen sich oefter bei reinerbig weißen Katzen W/W zeigen. Deshalb ist in den meisten Zuchtverbaenden die Verpaarung zweier weißer Katzen verboten. Aus der Verbindung einer reinerbig weißen mit einer nicht-weißen Katze ergibt sich das Allelen -Paar W/w, alle Nachkommen tragen also ein weißes Fell und sind mischerbig fuer weiß. Daher die heutige weisszucht besteht nur aus mischerbigen Tieren die weiss oder nicht weiss vererben koennen. Das Gen fuer weiss wird durch den Buchstaben W gekenzeichnet. Es ist ein dominantes Gen, d.h. ein Tier die in einem Genpaar mindesten ein W hat, ist weiss. Ein Tier die die Genkombination WW hat, vererbt an alle Nachkommen weiss, so dass sie alle weisses Fell haben. Folgende Kombiantionen sind möglich:
Scheckungsgen (Bikolor) Der weiße Mantel Welche Farb- und Zeichnungsgene eine weiße Katze verborgen traegt, kann nur aus dem Stammbaum ersichtlich werden. Einige geben allerdings einen kleinen Hinweis: in den ersten Wochen nach der Geburt ist am Kopf noch ein kleiner gefaerbter Fleck zu sehen, der spaeter verschwindet. Dieser Fleck ist leider nicht bei allen Kitten vorhanden. |