Was ist Taubheit ?
(lateinisch: Surditas)

Es haelt sich standhaft der Glaube unter den Katzenfreunden, dass die weiße Katzen taub und blind waeren, wenn auch nicht alle, so doch der groessere Teil. Warum dies so sein soll, wird nirgends erlaeutert, man soll einfach akzeptieren, dass es so ist.

Einleitung
Die Taubheit bei Tieren hat sehr unterschiedliche Ursachen Zum einen kann sie kongenital, also angeboren sein, zum anderen kann sie aufgrund von exogenen Einfluessen, z.B. Infektion, Trauma, ototoxischen Substanzen oder nach physikalischer Einwirkung, wie z.B. Laerm, auftreten. Weiterhin gibt es beim Hund, Katze wie auch beim Menschen die Altersschwerhoerigkeit.

Je nach den betroffenen Strukturen des Gehoerorgans lassen sich konduktive und sensorineurale Formen der Taubheit unterscheiden. Erstere entstehen durch Stoerungen im Konduktionsmechanismus im aeußeren Gehoergang und im Mittelohr. Konduktive Hoerstoerungen sind rein peripherer Natur und resultieren in der Regel in einer unvollstaendigen Taubheit. Ursachen dafuer koennen zum Beispiel chronische Otitis externa oder media, Frakturen von Mittelohranteilen, Tumoren sein.

Bei der sensorineuralen Taubheit tritt der Hoerverlust als Folge von Transduktions- und Transmissionsstoerungen in der Cochlea (Schnecke) sowie in peripheren und zentralen Anteilen des Nervus cochlearis auf. Der Hoerverlust ist bei dieser Form im allgemeinen vollstaendig. Neben der erblichen Form koennen auch eine Otitis interna, Tumoren oder ototoxische Medikamente zur sensorineuralen Taubheit fuehren

Taubhei bei Katzen

Taubheit bei Katzen kann vererbt oder erworben sein. Es ist jedoch sehr wenig ueber die Art der Vererbung angeborener Taubheit bekannt. Sie ist weder dominant, noch rezessiv, noch geschlechts- gebunden, sondern hoechst wahrscheinlich polygenetisch.

PATHOPHYSIOLOGIE DER TAUBHEIT



Die Wahrnehmung von Schall erfordert zunaechst eine Uebertragung durch das aeußere und mittlere Ohr zur Cochlea (Schnecke), um dort durch neurale Haarzellen umgesetzt zu werden (Transduktion).
Conduktions-Taubheit
Anm.: Conduktion = Leitung, Uebertragung


Conduktions-Taubheit resultiert aus einer Blockade der Schalluebertragung zur Chochlea als Folge eines Verschlusses des Ohrkanals oder der Mittelohrhoehle, oder auch von Entwicklungsstoerungen. Ein Verschluss kann entstehen durch eine Ueberproduktion von Ohrschmalz, durch eine Außen- oder Mittelohrentzuendung oder durch Fremdkoerper.
Entwicklungsstoerungen, die selten sind, koennen Atresie (fehlende Oeffnung) zur Paukenhoehle oder zu den Gehoerknoechelchen, oder ein Kollaps des Gehoergangs durch Knorpelschwaeche oder unvollstaendiger Ausbildung, sein. Conduktions-Taubheit kann teilweise oder vollstaendig auftreten und kann in einigen Faellen durch einen Eingriff korrigiert werden.
Bis sich der Koerper aber von eitrigen und anderen Rueckstanden einer Mittelohrentzuendung befreit hat, koennen nach Beendigung der Entzuendung Wochen und Monate vergehen und somit ist auch die Wiederherstellung des Hoervermoegens entsprechend verzoegert.
Vererbte Formen der Conduktionstaubheit sind bei Haustieren nicht bekannt, aber das Auftreten dieser Taubheitsform durch einen spontanen genetischen Schaden ist vorstellbar.

Sensoneurale Taubheit Sensoneurale Taubheit ist eine Folge des Verlustes von Haarzellen der Cochlea (Ohrschnecke), ausgeloest durch primaere oder sekundaere Mechanismen. Dabei unterscheidet man zwei Formen: erworbene oder vererbte Taubheit:

Erworbene-Taubheit
Angeborene, erworbene, sensoneurale Taubheit, die selten ist, kann durch den Kontakt mit ototoxischen (= auf das Gehoer giftig wirkende) Substanzen in der Gebaermutter oder in der Zeit um die Geburt herum, entstehen; z.B. durch eine Behandlung des Muttertieres mit bestimmten Antibiotikas, oder einer Ohren- oder Hirnhautentzuendung im Mutterleib, Sauerstoffmangel oder sogar durch ein Trauma.

Vererbte - Taubheit
Angeborene, vererbte, sensoneurale Taubheit tritt gewoehnlicherweise bei Hunden und Katzen mit weisser Pigmentierung auf. Bei der kleinen Anzahl von Rassen, wo sie nicht in Verbindung mit weisser Pigmentierung auftritt (Dobermann und andere Rassen, die nicht das Scheckungs- oder Merle-Gen haben), resultiert die Taubheit aus dem Verlust der Haarzellen durch ein Primaer-Ereignis unbekannter Herkunft. Bei Hunderassen die das Scheckungs- oder Merle-Gen und mit dem weißen Gen ist der Verlust der Haarzellen eine Folgeerscheinung (Sekundaer-Ereignis) durch die Degeneration der Blutversorgung der Cochlea.

Der Querschnitt durch eine Windung der Cochlea zeigt die Aufteilung der Cochlea in drei parallele Gaenge:
- die Scala vestibuli
- die Scala Media (oder Schneckengang) und
- die Scala tympani, die an der Spitze der Cochlea wieder auf die Scala vestibuli trifft.

Querschnitt durch eine Windung der Cochlea (Schnecke):

Am aeusseren Rand des Schneckenganges (Scala media) finden wir die Stria vascularis. Diese Stria ist verantwortlich für die Absonderung eines Fluids im Schneckeninneren und die Produktion von sog. K+-Ionen, die wiederum die Voraussetzung fuer die Schalluebermittlung der Haarzellen sind. Bei pigmentbedingter, erblicher Taubheit degeneriert diese Stria, was in der Folge den Verlust der Haarzellen und letztlich Taubheit bedeutet.

Fazit:
Hier noch ein paar Fakten:
Die Problematik der Taubheit lassen wir selbstverstaendlich nicht aus dem acht, dennoch viele Fragen sind und bleiben unbeantwortet und bisher hat es weltweit keine groß angelegten langfristigen Zuchtversuche innerhalb der einzelnen Katzen Rassen gegeben, trotzt viele medizinische und biologische Publikationen von verschiedenen forschenden Einrichtungen stellte sich heraus es gibt viele bewiesene Fakten, jedoch sehr viele Theorien und Vermutungen, die noch nicht vollstaendig abgesichert sind. Zumindest es sind nicht genuegend Tiere in den einzelnen Rassen untersucht worden, damit eine korrekte und uebereinstimmte Auswertung folgen kann. Viele Zuchtversuche die bis jetzt an weissen Katzen vorgenommen worden waren, tratet aus eine ganz andere sicht, naemlich: man wollte es beweisen das die Taubheit gehoert zu erblichen Merkmalen. Daher zuechtete man damals die Tiere fuer nichts anderes als fuer ein Beweis !!!

Ein Beispiel:
Einige Deutsche Laboratorien Spezialisieren sich in Punkto "Taubheitsforschung". Dort Zuechtet man sehr gezielt Katzen, die wiederum den betroffenen tauben Menschen, die neusten und besten Hoergeraete liefern sollen. Wie geht das?
Die Tiere ertaubt man auf eine sog. Manuelle (OP) Art. Danach ist das Tier Orientierungslos, verwirrt, verstuemmelt und ausgeliefert ! Bekommt eine "nette" Elektronik Weste angezogen, welche dazu faehig ist verschiedene Impulse "hoerbar" zu machen. Nachdem die Untersuchungen abgeschlossen sind, werden die Tiere problemlos per Euthanasie Injektion entsorgt. Staunen Sie? Unwahrscheinlich? Traurig aber leider wahr.