Das Feline (Katze) Blutgruppensystem unterscheidet sich von Menschen in der Gestalt, das im Blut von Katzen die Blutgruppe 0 nicht existiert. Bei unseren Samtpfoetchen gibt es nur Blutgruppe A und B und AB. Genetisch
gesehen sind die Allele der Blutgruppe A dominant ueber die Allele der
Blutgruppe B ,d.h. das die Blutgr.B nur homozygot - reinerbig (B/B)
vorkommt. Anders ausgedrueckt: Die dritte Blutgruppe
AB selten vorkommt, das sie in der Literatur fast voellig vernachlaessigt
wurde. Bei der Blutgr. AB sind beiden Allele A und B vollkommen kodominant
- gleichwertig d.h. keines der beiden Allele ist dominant bzw. rezesiv
gegenueber dem anderen. Dieser Blutgr. AB kommt ausschließlich
bei Rassen vor, in denen auch die Blutgr. B existiert. Sie ist gegenueber
der Blutgr. A rezessiv und der Blutgr. B dominant d.h. sie kann sowohl
homozygot - reinerbig AB/AB als auch heterozygot - mischerbig AB/B vorkommen.
Bei einer biochemischen Untersuchung wurde festgestellt das die Blutgr.
AB weniger stark auf das Anti-A Serum reagiert, als die Blutgr. A und
auf das Anti -B Serum etwa so stark reagiert, wie die Blutgr. B. Dies
bedeutet, das Jungtiere mit der Blutgr. AB, die von einer Mutter mit
der Blutgr. B geboren wurden, ein aehnlich hohes Risiko haben eine FELINE
NEONATALE ISOERYTHROLYSE (Haemolyse) zu bekommen, weil die starken Isoantikoerper
oder Alloantikoerper der Mutter die Blutgr. AB ebenfalls erkennen und
die roten Blutkoerperchen zerstoeren.
Katzen haben aehnlich wie die Menschen, in ihren Plasma natuerlich vorkommende Antikoerper gegen den anderen Bluttyp. Diese Antikoerper werden auch Isoantikoerper oder Alloantikoerper bezeichnet. Katzen mit
Blutgr. A haben schwache Antikoerper gegen die Blutgr. B Die
Antikoerper sind fuer zwei Haupttunvertraeglichkeitsreaktionen verantwortlich: 1.
fuer die Feline Neonatale Isoerythrolyse (F.N.I. ) = Zerstoerung der
roten Blutkoerperchen bei Neugeborene Es ist bekannt das
bei der Bluttransfusionen nur Blut der derselben Blutgr. benutzt werden
darf, weil sich sonst die roten Blutkoerperchen "aufloesen"
koennen und eine lebensbedrohende Situation entstehen kann. Blut hat,
wie Sie wissen, ungeachtet der Blutgruppe, bei 85 % der weisen Bevoelkerung,
noch einen sogenannten Rhesusfaktor (RH); bei 15 % ist er nicht nachweisbar.
Eine Mutter Rh negativ und ein Vater Rh positiv kann zur Bildung von
Antikoerpern bei der Mutter fuehren, die an neugeborenen Kind schlimme
Schaeden anrichten koennen. Ist die Mutter Rh positiv und der Vater
negativ, dann entsteht diese erwaehnte Situation Nicht. Solange sich die
Jungtiere noch im Mutterleib befinde, besteht absolut keiner Gefahr,
sie werden zwar ueber Plazenta von der Mutter versorg, Antikoerper koennen
jedoch aufgrund der zelligen Auskleidung der Plazenta nicht an den Foetus
gelangen. Die Kitten kommen zunaechst gesund auf die Welt und die Erkrankung
hierfuer liegt im Kolostrum der Muttermilch, ueber das Immusystem der
Mutter an die Jungtiere weitergegeben wird. Kolostrum ist besonders
Energiereich aber auch mit allen Antikoerper versehen die das voellig
ungeschuetzte Kaetzchen vor Infektionen schuetzen soll. Durch Anpaarung einer
Kaetzin der Blutgr. B mit einem Kater der Blutgr. A "kann"
es zu eine anderen Form von Unvertraeglichkeitsreaktion kommen. Gesund
geborene Welpen, die die Blutgruppe ihres Vaters besitzen (A), nehmen
mit dem Kolostrum Antikoerper gegen ihre roten Blutkoerperchen auf.
Innerhalb von Stunden bis Tagen kann es zur Erkrankung mit folgenden
Anzeichen kommen:
Sichtbare Anzeichen
füuer die F.N.I. - ist eine dunkle, braeunlichrote Einfaerbung
des Urins (Pigmenturie) und eine Gelbsucht. Blutharnen als charakteristisches
Krankheitsmerkmal koennen Sie sehr einfach selbst feststellen, indem
Sie die Kitten auf eine weise Unterlage setzen und die Harnoeffnung
nach leichtes Massage des Bauchs mit einem Wattebausch abtupfen. Eine
sofortige Entfernung der Kaetzchen von der Mutter und eine Handaufzucht
oder eine weitere Ernaehrung durch eine Amme (saeugende Kaetzin mit
der Blutgr. A) ueber eine Zeitraum von 16 bis 24 Stunden kann das Leben
retten. Denn bereits nach etwa 16 Std. ist die Darmwand der Kaetzchen
fuer die Antikoerper der Mutter nicht mehr durchlaessig. Eine Transfusion
aus gereinigtem Blut der Blutgr. B waehrend der erste drei Lebenstage
oder kurz danach eine Transfusion mit Blut der Blutgr. A kann ebenfalls
helfen. Wie ist F.N.I. festzustellen ? - gleich nach der
Geburt, ohne Hinweise auf andere Krankheiten-stirb es Kann man gegen F.N.I. vorbeugen ? Sprichwoertlich" Vorbeugen ist besser als heilen" Nur B x B Verpaarungen
wuerden das Problem ganz aus der Welt schaffen und man wuerde nie wieder
eine Blutgruppe bestimmen lassen muessen. Aber bei eine A x A Verpaarung
wird es jedoch notwendig sein, von der Nachkommenschaft immer die Blutgruppe
bestimmen zu lassen, denn: wie gesagt :Blutgr. A kann homozygot - reinerbig
A/A oder heterozygot - mischerbig A/B sein und deswegen Kaetzchen mit
verschiedenen Blutgruppen geben. Abermals: F.N.I. ist
KEINE
Krankheit
! Betrachtet man gesamte Katzenpopulation unabhaengig von der Rasse ueberwiegt die Blutgr. A stark. In Deutschland gehoeren gemaeß einer Untersuchung 94 % aller Katzen Blutgr. A und 6 % der Katzen Gruppe B an. Das Problem einer Blutgruppenvertraeglichkeit scheint daher zunaechst sehr gering zu sein. Bei einzelnen Rassen hingegen sieht die Verteilung der einzelnen Blutgruppen anders aus. Je haeufige neben der Gruppe A auch andere Blutgruppen vorkommen, desto wichtige ist eine Blutgruppenbestimmung beider Elterntiere in Vorfeld der Zucht. Die Haeufigkeiten differieren bei verschiedenen Rassen sehr stark: Britisch Kurzhaar-
40 % Gruppe A und 59 % Gruppe B
Bei den mit **
verzeichneten Kaetzchen kommt eine Unvertraeglichkeitsreaktion vor
, also die Mutter B (=B/B) traegt und das Kind A (=A/B) ist. Wie sie
in der Aufzaehlung von Moeglichkeiten sehen koennen, spielt die Blutgruppe
der (Deck) Kater, abgesehen von der Tatsache, das er Kinder mit Blutgruppe
A erzeugt hat, keine direkte Rolle in der Reaktion. Wie Sie schon bemerkt haben wir Züchten Britisch Kurzhaar Katzen und wir achten darauf alle unsere Zuchttiere auf die Blutgruppen zu testen. Tipp:
Invitro
- Labor für Veterinaermedizinische Diagnostik und Hygiene Wien
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