Bio-Lebensmittel sind
kaum gesuender
04.09.2012, 16:57 Uhr dpa (entnommen t-Online Nachrichten)
Laut einer Studie sind Bio-Produkte nicht unbedingt gesuender. (Quelle:
imago)
Bio-Produkte sind kaum gesuender als herkoemmliche Lebensmittel. Zu
diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche Studie an der Universitaet Stanford,
die in dem Fachblatt "Annals of Internal Medicine" erschienen
ist. Die Forscher fanden dabei keinen deutlichen Nachweis, dass biologische
Lebensmittel naehrstoffreicher sind oder ein geringeres Gesundheitsrisiko
bergen. Allerdings sei der Anteil an Pestiziden geringer. Sieben Irrtuemer
rund um Bio.
Irrtum Nr. 1: "Bio
ist immer gesünder"
Falsch! Eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt, dass Bio-Lebensmittel
nicht immer besser sind als konventionelle Ware. So fanden die Tester
zwischen den Jahren 2002 und 2007 mehrfach hohe Keimzahlen in Bio-Lebensmitteln.
Fazit: Sorgfalt bei Produktion und Lagerung sind entscheidender als
der Verzicht auf Spritzmittel.
Irrtum Nr. 2: "Bio ist besser für die Umwelt"
Nicht immer! Ein Bio-Apfel aus Neuseeland kann der Umwelt mehr schaden
als ein in der Saison gekaufter, konventioneller Apfel aus der Region.
Zudem beziehen Discounter ihre Produkte oder Zutaten immer haeufiger
aus Billiglohnlaendern, um Bio preisguenstig anbieten zu können.
Daher der Tipp: moeglichst regional und entsprechend der Saison einkaufen.
Irrtum Nr. 3: "Bio ist unbehandelt"
Falsch! Beim biologischen Anbau wird zwar meist auf den Einsatz von
Pestiziden verzichtet. Seit Einführung der neuen EU-Öko-Verordnung
Anfang 2009 ist allerdings der Einsatz synthetischer Spritzmittel in
Ausnahmefällen erlaubt. Zudem werden einige "natuerliche"
Schaedlingsbekaempfungsmittel eingesetzt, die nicht ganz unbedenklich
sind. Beispiel hierfuer ist der Einsatz von Kupfer im Weinbau. In groesseren
Mengen kann Kupfer schaden.
Irrtum Nr. 4: "Bio ist unbehandelt"
Falsch! Beim biologischen Anbau wird zwar meist auf den Einsatz von
Pestiziden verzichtet. Seit Einführung der neuen EU-Öko-Verordnung
Anfang 2009 ist allerdings der Einsatz synthetischer Spritzmittel in
Ausnahmefällen erlaubt. Zudem werden einige "natürliche"
Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt, die nicht ganz unbedenklich
sind. Beispiel hierfür ist der Einsatz von Kupfer im Weinbau. In
groesseren Mengen kann Kupfer schaden.
Irrtum Nr. 5: "Bei Bio weiß ich, was ich esse"
Leider nicht immer! Die Verbraucherorganisation Foodwatch deckte kuerzlich
einen Etikettenschwindel beim Bio-Getraenk "BEO" der Brauerei
Carlsberg auf. Die Brause wird als Bio-Erfrischung ohne kuenstliche
Zusaetze verkauft. Tatsaechlich stecken in dem Getraenk nicht naeher
definierte Aromen und Zusatzstoffe.
Irrtum Nr. 6: "Bio kommt meist vom Bauern"
Quatsch! Viele Bio-Produkte kommen heutzutage aus industrieller Produktion.
Und auch die biologisch gehaltenen Tiere haben es nicht immer idyllisch.
Die EU-Öko-Verordnung gibt zwar Mindeststandards zur Tierhaltung
vor. Diese koennen aber auch durch Massentierhaltung erfuellt werden.
Etwas strengere Kriterien legen Verbaende wie Demeter oder Bioland
an.
Irrtum Nr. 7: "Bio ist klimafreundlicher"
Leider auch nicht immer. Ein Beispiel ist die Produktion von Rindfleisch.
Da Bio-Rinder laenger leben, brauchen sie mehr Futter und mehr Flaeche
und stossen mehr CO2 aus als konventionell gehaltene Rinder. Fazit:
Zum Klimaschutz am besten nur ab und zu Rindfleisch essen.