Cataracta congenita
= die angeborene Form der Linsentruebung, resultiert aus Ursachen, die zu einem relativ fruehen Zeitpunkt des Embryonallebens auf die Linse eingewirkt haben. Bei einer erheblichen Anzahl von Rassen konnte der Nachweis als Erbleiden erbracht werden (Rezessiver Erbgang), Oft ist die Erkrankung nicht unmittelbar nach dem Oeffnen der Lidspalte sichtbar und kann noch bis zum 6. Lebensjahr auftreten. Z.B. Beim Golden Retriever (Hund) ist diese Erkrankung zuchtausschließend.

Dermoid
= Fehlbildung von hautaehnlicher Beschaffenheit. Es kann die Hornhaut alleine betreffen oder sich bis zur Bindehaut erstrecken. Da hieraus erhebliche Reizzustaende resultieren, ist es chirurgisch zu entfernen

Distichiasis
= feine, kurze Haerchen (Distichien), die am inneren Lidrand aus den Meibomschen Druesen entspringen und hornhautwaerts gerichtet sind. Die Haerchen erzeugen Reizzustaende an der Hornhaut

Entropium
= mehr oder weniger starke Einwaertsdrehung des Lidrandes und damit auch der Wimpern. Meist ist das Unterlid betroffen. Dadurch schleifen die Wimpern bei jeder Lidbewegung auf der Hornhaut und bedingen Reizzustaende, die sich durch krampfhaften Lidschluß und Lichtscheue aeußern und Entzuendungszustaende an der Hornhaut hervorrufen.

Keratoconjunktivitis sicca (KCS)
= Ausfall oder Mangel an Traenenfluessigkeit, die zu einer abnormen Trockenheit der Binde- und Hornhautoberflaeche fuehrt. Es kommt zunaechst zu Reizerscheinungen, spaeter zu schweren entzuendlichen Veraenderungen an der Bindehaut und Hornhaut. Das wenige Traenensekret ist zaehklebrig und bildet oft schwer entfernbare krustige Auflagerungen. Bereits bei herabgesetztem Glanz der Hornhautoberflaeche oder bei Reizerscheinungen ohne vermehrten Traenenfluß sollte an eine verminderte Leistung der traenenproduzierenden Gewebe gedacht und der Traenentest durchgeführt werden. Dazu wird der Traenenfluß mittels eines außerhalb des Lidrandes abgenickten Papierstreifens gemessen. Die Therapie erfolgt durch haeufig zu wiederholendes Traeufeln kuenstlicher Traenen, sowie in der Entfernung des zaehfluessigen Sekrets mit schleimloesenden Zubereitungen.

Linsenluxation
= Lageveränderung der Linse; .
Luxatio lentis anterior - die Linse ist durch die Pupillenöffnung in die vordere Augenkammer verrutscht und kann dort den Abfluß des Kammerwassers behindern. Es kommt zu erheblicher Erhöhung des Augendrucks, was innerhalb von 2 Tagen zur Erblindung führen kann. Die Linse muß sofort chirurgisch entfernt werden. NOTFALL !!
Luxatio lentis posterior - die Linse ist nach hinten verrutscht, was nicht zur Erhöhung des Augendrucks führt. Sofern keine Spezialeinrichtung zur operativen Entfernung der Linse zur Verfügung steht, ist sie bei sorgfältiger Beobachtung dort zu belassen, erst bei Verlagerung in die vordere Augenkammer ist die Linse sofort zu entfernen

Microphtalmus
= Verkleinerung des Augapfels, dabei hat das Auge ein herabgesetztes oder aufgehobenes Sehvermoegen

Progressive Retinaatrophie (PRA)
= angeborene und erbliche Netzhautdegeneration, die nur die Staebchen oder Staebchen und Zaepfchen betreffen kann. Die Erkankung füuehrt in jedem Falle frueher oder spaeter zur Erblindung. Bei der Augenuntersuchung erkennt man eine ungewoehnlich stark reflektierende Leuchttapete. Inzwischen laeßt sich die erbliche Veranlagung zur PRA ueber einen Bluttest diagnostizieren


Einige der Erworbene Augenerkrankungen:

Hornhautverletzungen (Laesiones corneae)
entstehen durch mechanische Einwirkungen, wie Quetschungen, Stich, Schlag, Schnitt, Riß etc. Bestimmte Bakterien koennen die Hornhaut innerhalb von Stunden aufloesen. Bei oberflaechlichen Verletzungen ist die Prognose gut, denn die Hornhaut ist sehr heilungsfaehig und kann sich wieder vollstaendig regenerieren.

Tumoren des Augenlides
nehmen ihren Ausgang vom Epithelgewebe des Lidrandes oder dem der Meibomschen Druesen. Sie fuehren zu mechanischer Behinderung der Lidfunktion oder bedingen entzuendliche Prozesse von Augenlid oder Bindehaut. Da man in ihrem geweblichen Aufbau auch mit boesartigen Zellen rechnen muß, sollten sie fruehzeitig und großraeumig entfernt werden.

Traumatischer Exophthalmus
d.h. das Auge faellt in Folge einer Fremdeinwirkung aus der Augenhoehle. Feuchte Kompresse auflegen, um die Hornhaut feucht zu halten und schnellstmoeglich einen Tierarzt aufsuchen !