Elektro Diagnose -Audiometrie
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Elektrodiagnostische Untersuchungen des
Gehoers sind unter verschiedenen Begriffen bekannt, beruhen aber alle
auf dem gleichen Prinzip. Im englischsprachigen Raum kennt man den BAER-Test
(brain stem auditory evoked response), auch bekannt als BAEP (brain stem
auditory evoked potential) oder ABR (auditory brain stem response). Im
deutschprachigen Raum spricht man schlicht von Audiometrie, das dabei
erstellte Protokoll wird mit AEP (Auditory evoked potentials-Akustisch
evozierte Potentiale ) abgekuerzt. Das Verfahren wurde in den 70er Jahren entwickelt und erstmals in der Veterinaerforschung eingesetzt, als klinische Anwendung wird es seit den fruehen 80-ern eingesetzt. Die Audiometrie misst elektrische Aktivitaeten in der Cochlea und im Gehirn, aehnlich wie bei einem EKG die elektrischen Stroeme im Herz gemessen werden. I.AEP / Akustisch evozierte Potentiale (Auditory evoked potentials) Akustisch evozierte Potentiale (AEP) stellen kortikale und subkortikale elektrische Spannungsdifferenzen dar, die in zeitlicher Korrelation zu externen akustischen Reizen stehen und sich durch elektronische Signalverarbeitung aus dem EEG herausmitteln lassen. Ihre Entstehung wird der Cochlea (rezeptiver Bereich), dem N.acusticus (neuraler Abschnitt) und zentralnervoesen Strukturen der Hoerbahn, wie Hirnstamm, Zwischenhirn, Hoerstrahlung und Hirnrinde zugeschrieben. Nach einem akustischen Reiz lassen sich neben den praesynaptischen Summations- und Mikrophonpotentialen im wesentlichen 15 postsynaptische Komponenten ausloesen. Entsprechend der Latenz ihres Auftretens wurden sie von Picton et al. (1974) zu Gruppen mit fruehen, mittleren und spaeten Anteilen zugeordnet. Die praesynaptischen Potentialen entstehen waehrend der Reizdarbietung (Mikrophonpotentiale an der Basilarmembran und das Summationspotential an den Haarzellen). Postsynaptisch folgen die frühen Potentiale: Summenaktionspotential und Latenz I (N.acusticus), Latenz II (Medulla), Latenz III ( caudale pons), Latenz IV (rostrale pons), Latenz V (Mittelhirn), Latenz VI (Corpus geniculatum, Latenz VII (Hoerstrahlung) und die Frequenzfolgeantwort (FFA/ Hirnstamm), von denen alledings nur das Summenaktionspotential und die Latenzen I-V topodiagnostische Bedeutung haben. Es schließen sich die mittleren (Bereich zwischen Mittelhirn und Cortex) und die spaeten Potentiale (Cortex und cortikale Projektionsfelder) an. Akustisch evozierte Potentiale eignen sich zur Lokalisation von Schaedigungen im rezeptiven Bereich, am Hoernerven und im Hirnstamm. Werden akustisch evozierte Potentiale bei verschiedenen Lautstaerken abgeleitet, laesst sich anhand von Kurvenverlauf und Amplitudenhoehen auch die Hoerschwelle bestimmen. (Maurer, 1982). Abb.: Der typische Kurvenverlauf eines gesunden Ohres Abb.: Dieser Kurvenverlauf zeigt noch Reaktionen der Cochlea an, aber kaum Reaktionen mehr im Hirn. Ein Hinweis darauf, dass die Haarzellen noch nicht komplett abgestorben sind - noch nicht. Abb.: typischer Kurvenverlauf eines AEP's von einem
komplett II.Untersuchungsablauf Nach Erfolgreiche Anaesthesie mit einer Kombinarkose wie z.B. Ketamin/Xylazin, Ketamin/Acepromazin oder Tilest, schlief das Jungtier ruhig ein.
Jetzt kann die Untersuchung beginnen. Innerhalb sehr kurzer Zeit wird das Ergebnis auf dem Monitor sichtbar.
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