"Heucheln: dem Charakter ein sauberes Hemd überziehen."
Abrose Bierse


Leukämie
Leucose oder FeLV - Feline Leucose Virus

Der Erreger der Katzenleucose ist ein Virus, wurde bereits 1964 von Prof. Jarrett aus Glasgow enteckt. Damals fiel auf, dass in einige Zuchtbestaende besonders viele Tiere unter zunaechst unerklaerlichen Umstaenden starben. Untersuchungen in diesen Bestaenden ergaben eine sonderbare Haeufung an Krebsfaellen, bei denen die weißen Blutzellen (Leukozyten) besonders betroffen waren. Dies hat der Krankheit ihre Name gegeben, obwohl einerseits Blutkrebs auch ohne Virusbeteiligung auftretet kann, andererseits die Infektion mit dem Lucose - Virus zu zahlreichen anderen Erkrankungen fuhren kann. Heute bevorzugt man deshalb den Begriff " FeLV-Infektion" Es ist aber nicht auf den Menschen uebetragbar, sondern befaehlt ausschließlich Katzen und Großkatzen.

Das Leucose- Virus ist ein behuelltes Virus der in der Außenwelt ist recht unstabil und leicht zu desinfizieren.

Wie kommt nun dieses Virus in der Katzenzelle?

Generell koennen Viren, also auch das FeLV, sich in Gegensatz zu Bakterien nicht von sich aus vermehren; Sie muessen in eine Zelle eindringen. Beim FeLV werden vor allem weiße Blutkoerperchen z.B. Zellen des Abwehrsystem befallen. Das Virus erkennt seine Zielzellen, verbindet sich mit ihnen und entlaeßt seine Erbinformation und sie Enzym, sozusagen das Bauanleitung, in die infizierte Zelle hinein. Bei den Retroviren wie den FeLV gibt es aber einige Besonderheiten. Die Erbinformation wird nicht einfach in Zelleib abgelesen und als ganzes Virus von der Zelle gebildet und entlassen, so wie das z.B. bei der Panleukopenie der Fall ist, sondern sie wandert in den Zellkern und wird in die Erbinformation der Wirtszelle eigebaut. Bei jeder Zellteilung wird somit die Virus- Erbinformation auf alle nachfolgende Zellgenerationen weitergegeben. So bleibt das FeLV nahezu unsterblich und kann jahrelang unerkannt in der infizierten Katzen schlummern.

Die Uebertragung des FeLV von Katze zu Katze erfogt hauptsaechlich ueber Kontakt mit sog. Dauerausscheidern. Von der Ansteckung bis zur Erkrankung koennen Jahre vergehen. Waehrend dieser Zeit wird der Erreger milionenfach mit dem Speichel ausgeschieden. Das Besorgniserregende daran ist, dass nicht nur kranke, sondern auch vollkommen gesund erscheinende Katzen das Virus uebetragen.

Das Virus vermehrt sich zunaeachst in den Mandeln, geht denn ins Blut ueber und nistet sich in der Milz und anderen Organen ein. Vor dort aus breitet sich die Infektion weiter aus und erreicht das Knochenmarkt. Die Viren gehen schließlich nach einer erneuten, massven Virusvermehrung wieder ins Blut. Man psricht von eine Viraemie. Die Katzen die dieses Stadium erreichen entwickeln sich zu Dauerauscheidern, nachdem das Virus die Speichel - und Traenendruesen die Bauchspeicheldruese, die Harnblase, die Nieren und bei Laktierenden Kaetzinnen die Milchdruese befallen hat.

FeLV kann mit unterschiedlichen Krankheitsanzeichen einhergehen. Beginnend mit Teilnahmslosigkeit, Fieber, ploetzlicher Abmagerung, bassen Schleimhaeuten, Zahnfleischentzuendungen bis hin zu boesartigen Geschwulsten in Brustkorp oder Bauchraum. Hinzu kommt die Schwaechung der Abwehrkraeften durch das Virus. Betroffene Katzen sind den verschiedensten Kranheitserregern schutzlos ausgeliefert. Somit ist FeLV auch Grunlage fuer viele andere, oft toedlich verlaufende Infektionskrankheiten.

Es muss aber nicht immer soweit kommen! Enige Katzen sind durchaus in der Lage, durch Bildung von Schutzstoffen die Infektion zu stoppen. Ist eine Katze bereit erkrankt, so gibt es keine Therapiemoeglichkeiten, die das Virus aus den befallenen Zellen eliminiert. Eine direkte bekaempfung ist nichr mehr moeglich. Der behandelne Tierarzt kann die Symtome zu linder, dazu stehen verschiedene Praeparaten zur Verfuegung. Bei krebsartgen Krankheitsformen, werden Chemotherapeutika eingesetzt bei Immusuppresion (Abwehrschwaechung) abwehrstaerkende Medikamente. Die Therapie ist oft sehr Langwierig, kostenintensiv und fuehrt nichr immer zum gewuenschten Erfolg, daher:

"Vorbeugen ist besser als heilen"

Vor der Impfung sollte die Katze einem Leucosetest unterzogen werden, um Gewißheit zu erlangen. Fuer FeLV Untersuchungen stehen heute verschiedene Testverfahren zu Verfuegung. Der sg. klassiche ELISA - Test hat der Vorteil hoechster Genauigkeit. Der Speichel-Test mit speziellem Tupfer benoetigt zwar keine Blutentahme, kann aber nur die Auscheidung von FeLV ueber den Speichel nachweisen.

Ein postive ELISA -Test besagt dass sich am Tag der Untersuchung im Koerper der Katze FeLV-Viren vermehren. Gesunde im Bluttest positive Katze, koennte diese Infektion ueberwinden und wieder negativ werden, aber sollte man zur Absicherung diesen Test auf jeden Fall wiederholen.

Ist der ELISA-Test negativ, koennten wir dei Katze Impfen. Die Injektion besteht in einer Grunimmunisierung, bei der die Katze in ca. 3 woechigem Abstand 2 Spritzen erhalten und in einer jaehrliche Wiederholung. Ein Impfstoff dient schließlich per definition der Vorbeugung, und nicht der Heilung. Die Imfung ist die beste und sicherste Maßnahme zum Schutz vor Katzenleucose. Generell besteht das Prinzip einer Impfung darin, den Organismus zur Bildung von Schutzstoffen zu veranlassen damit der Erreger bei einem spaeteren Kontakt fruehzeitig unschaedlich gemacht wird. Die Impfung gegen FeLV kann auch gleichzeitig mit den anderen Routineimpfungen gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen, Tollwut erfolgen.