FUS
FLUTD - Feline
lower urinary trackt disease -Erkrankungen der Harnwege bei Katzen
FUS - Feline Urological Syndrome - Felines Urologisches Syndrom
Mit dem Syndrom FUS
werden Erkrankungen der Blase und der Harnroehre bei maennlichen und
weiblichen Katzen bezeichnet, die mit der Symptomen Dysurie-schmerzhaftes
oder erschwertes Absetzen von Harn; Pollakisurie -haeufiger Drang zum
Urinieren; Haematurie- Kristallurie und/oder Harnroehren Obstruktion-
(oft Blut im Urin) und spaeter partieller oder vollstaendiger Obstruktion
(Verstopfung) der Harnroehre einhergehen.
Katzen leiden ziemlich haeufig an Harnwegsproblemen und hier sind nicht
nur die kastrierte Tiere gemeint- wie es ueber die Jahre behauptet worden
ist und vor allem meist hat es mit falscher Fuetterung zu tun. Besteht
das Futter mit zu viel Getreide und wenig Fleisch, hat der Urin einen
pH-Wert von 7 und hoeher. Je alkalischer aber die Harnfluessigkeit,
desto eher resultierender ist der (Struvit) Harngriess. Das Problem
entfaellt, wenn aufgrund eines natuerlich hohen, tierischen Proteinsgehaltes
in Futter leicht saurer Urin (pH- 6-6,5) produziert wird. In solchen
sauren Umgebung loesen sich die Harnkristalle naemlich von ganz alleine.
Veraltet ist die Information, dass der Ascheanteil (Mineralsalze) im
Futter mit der Bildung von Harngriess zu tun haben. Ein zuviel an Magnesium
kann ebenfalls nur dann schaden, wenn durch einen zu hohen Getreideranteil
in Futter der Urin pH- Wert staendig zu alkalisch (hoch) bleib. Es gibt
also keinen Grund, Futtersorten mit besonderes wenig Magnesium zu fuettern
- es kann sogar schaedlich sein. Zuviel Saeure ist auch nicht gerade
von Vorteil, sie kann durch Futtersorten entstehen, die kuenstlich angesaeuert
wurden. Saeure loest Kalk aus den Knochen und fuehrt zu Bildung von
Kalzium-Oxalatsteinen, einer anderen Art der Harnkristalle.
Es gibt zwei Arten von Harnkristallen:
Struvit
- Magnesium, Ammoniumphosphat
Oxalat
- Kalziumphosphat und - Ammoniumurat
Zunaechst machen sich
s.g. "Pinkel-Probleme" bemerkbar. Haeufiges aufsuchen der
Katzentoilette mit jeweils nur extrem geringem Harnabsatz der auch meist
blutig ist. Auch erfolgreiches oder erfolgloses Urinieren an Plaetzen
außerhalb der Toilette wird beobachtet. Kater sind wesentlich
staerke betroffen als weibliche Katzen, der Grund: Ihre lange, enge
Harnroehre erhoeht die Wahrscheinlichkeit einer Verstopfung. Abwechselnd
belecken sie unentwegt Ihren Penis, dessen Spitze durch die rauhe Zunge
Abrasionen erleiden und nekrotisch werden kann. Die Harnroehre der Kaetzin
ist kurze und besitzt eine hoehere Dehnungsfaehigkeit. Wird der Harngriess
aus der Blase in die Harnroehe ausgeschwemmt, so koennen sie diese voellig
blockieren. Die Folge eines Verschlusses ist, dass die Katze trotz ununterbrochener
Versuche, keinen Harn mehr absetzen kann.
Besonders schwerwiegend sind die Folgen, wenn Harnsteine in den Harnleitern
/Verbindungsstueck Nieren - Harnblase/ oder der Harnroehre /Verbindungsstueck
Harnblase - Außenwelt/ feststecken und diese verlegen. Da die
Niere weiterhin Urin produziert, wird die Blase bis an ihre aeußerste
Grenze gefuellt. Ein fuer die Katze nicht nur sehr unangenehmer, sondern
durchaus lebensbedrohlicher
Zustand ergibt sich, da nach laengerem Bestehen die Inhaltstoffe der
Harns ins Blut uebertreten und eine Uraemie
/Harnvergiftung/ ausloesen eine
Selbstvergiftung durch Anhaeufung Harnpflichtiger Stoffe, die aber schnell
in Sepsis /Blutvergiftung/ uebergehen
kann. Neben den anfaenglichen Symptomen kommt es nun zusaetzlich zu
Erbrechen, Futterverweigerung, Fieber, Austrocknung und hochgradig gestoertem
Allgemeinbefinden. Daher muss dieser Zustand moeglichst schnell behoben
werden, indem der TA die Harnroehre in Narkose mit einem Katheter freispuelt.
Bei gestoertem Allgemeinbefinden werden Schmerz- und krampfloesende
Mittel eingesetzt, das Tier mit einem Antibiotikum versorgt, eventuell
sind Infusionen gegen Austrocknung und zur Entgiftung notwendig.
Eine Urinuntersuchung kann nicht nur
ausreichende Hinweise auf eine Neigung zur Steinbildung liefern, sondern
erlaubt gleichzeitig auch eine Bestimmung, welche Mineralien daran beteiligt
sind. Kleine Mineralkristalle sind naemlich mikroskopisch sichtbar,
ihre Herkunft kann anhand ihres Aussehens identifiziert werden. Bei
der Merzahl der bei Katzen gefundenen Harnsteine handelt sich es um
Struvitgrieß- Magnesium, Ammoniumphosphat - durch gezielte Diaetfutter
mit Reduzierung des verantwortlichen Mineralstoffanteils fuehrt zur
Aufloesung von kleinen Steinen und Harngrieß. Werden Oxalatsteine
im Urin festgestellt, muessen sie gegebenenfalls chirurgisch entfernt
werden, was jedoch abzuwaegen ist, da sie jahrelang im Nierenbecken
klinisch symptomlos bleiben koennen. Zur Vermeidung einer erneuten Steinbildung
eignen sich spezielle, Diaetfutter, deren Zusammensetzung von den Steinen
abhaengt.
FUS ist eine ernstzunehmende und
vor allem sehr schmerzhafte Erkrankung. Gehen sie deshalb bei den ersten
Anzeichen zum Tierarzt!