Verlauf


Fibrosarkome sind Tumoren der Haut. Meistens findet man sie an den typischen Impfstellen in der Haut zwischen den Schulterblaettern, der seitlichen Brustwand sowie der Muskulatur von Oberschenkel oder Huefte. Sie treten meist als einzelner Knoten in der Unterhaut in Erscheinung. In seltenen Faellen sind mehrere Knoten vorhanden. Diese Knoten sind von grobhoeckeriger Gestalt und fueahlen sich gummiartig, derb-elastisch oder knorpelig an. Manchmal laeßt sich ein Strang ertasten, der von dem Knoten in die Tiefe zieht. Die Katzen empfinden das Betasten dieses Knotens allgemein nicht als schmerzhaft und zeigen ansonsten ein ungestoertes Allgemeinbefinden.
Anfangs sind diese Knoten leicht verschieblich und klein. Der Tumor wird aber in den meisten Faellen sehr schnell groeßer. Innerhalb weniger Wochen koennen huehner- bis gaenseeigroße Knoten entstehen, die dann eine innige Verbindung mir den Knochen der Wirbelsaeule, den Schulterblaettern, den Rippen oder anderen Strukturen eingehen. Wenn der Tumor in die Oberhaut einwaechst, koennen Geschwuere entstehen, die sich leicht infizieren und entzuenden koennen.
Die groeßte Gefahr fuer das Leben der Katze geht jedoch von den Tochtergeschwuelsten des Tumors aus. Hierbei werden Zellen des Tumors im Organismus verstreut und siedeln sich vor allem in der Lunge, aber auch in anderen Organen an. Dort bilden sich weitere Knoten, die ebensoschnell wachsen. Wenn sich diese Metastasen gebildet haben, ist eine Therapie nicht mehr moeglich.

1. Impfassoziierte Fibrosarkome
In Pennsylvania, USA, wurde 1987 eine Vorschrift erlassen, dass Katzen gegen Tollwut zu impfen sind. Daraufhin stieg die Anzahl der Fibrosarkome um 61% an. Diese wurden vermehrt an den "ueblichen" Impflokalisationen, unter der Haut zwischen den Schulterblaettern und an der seitlichen Brustwand sowie der Muskulatur von Oberschenkel und Huefte, gefunden. In vielen Faellen konnten sich Tierbesitzer und Tierarzt noch an die Impfung an dieser Stelle erinnern. Damit war ein ursaechlicher Zusammenhang zwischen Impfung und Entstehung des Fibrosarkoms nicht mehr von der Hand zu weisen.Untersuchungen zufolge betraegt das Risiko eines impfungsassoziierten Fibrosarkoms zwischen 1 : 3000 und 1 : 10.000 je Impfung. Impfungen gegen Tollwut und das feline Leukosevirus stehen in besonderem Verdacht Tumoren auszuloesen. Totimpfstoffe sind hierbei ein groeßeres Risiko als Lebendimpfstoffe. Verantwortlich scheinen die in Totimpfstoffen enthaltenen Hilfsstoffe zu sein, die am Ort der Impfung eine chronische Entzuendung ausloesen koennen.
Der Hilfsstoff Aluminiumhydroxid ist in Zellen der Immunabwehr an der Impfstelle nachgewiesen worden. Allerdings stehen aluminiumfreie Impfstoffe ebenso im Verdacht Fibrosarkome ausloesen zu können. Haeufigkeit der Impfungen und Kombinationsimpfstoffe gelten als weitere Risikofaktoren.

2. FeSV-induzierte Fibrosarkome

Das feline Sarkomvirus (FeSV) kann die Bildung von Fibrosarkomen ausloesen. Hierzu benoetigt es aber das feline Leukosevirus (FeLV) als Helfervirus. Alle Patienten mit FeSV-induzierten Fibrosarkomen sind auch FeLV-positiv. Diese Art von Fibrosarkomen sind selten. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Fibrosarkome liegt bei 2%. Meist sind junge Tiere im Alter von weniger als drei Jahren betroffen.Sie haben meist mehrere, schnell wachsende Tumoren, die nicht nur in der Haut sondern auch in inneren Organen auftreten. Bei diesen Faellen besteht keine Chance auf Heilung und von einer Therapie ist abzuraten.

3. Intraokulaere posttraumatische Fibrosarkome
Gelegentlich findet man bei der Katze Fibrosaerkome im Auge (intraokulaer). Meistens kam es bei diesem Auge vorher zu einer Verletzung oder Entzuendung der inneren Augenanteile, die fuer die Entstehung des Tumors verantwortlich gemacht wird.

4. Fibrosarkome anderer Ursache
Der Anteil an Fibrosarkomen, die nicht durch eine Impfung, Viren oder durch eine Verletzung entstanden sind, laeßt sich nicht genau bestimmen. Das liegt daran, daß die eigentliche Ursache fuer die Entstehung des Tumors meist nicht aufgeklaert werden kann. Fuer die Entstehung von Sarkomen kommen zahlreiche andere Ursachen in Betracht. Das Wachstumsverhalten, die Therapie und die Aussichten auf Heilung sind bei impfungsassoziierten Fibrosarkomen und Fibrosarkomen anderer Ursache gleich.