Geschichte

Seit Anfang der 90er Jahre sind Berichte zu epidemiologischen Studien an Katzen veroeffentlicht worden, die einen statistischen Zusammenhang zwischen der Gabe von Tierarzneimitteln, insbesondere von inaktivierten adjuvantierten Impfstoffen, und einer darauf folgenden Entstehung von Fibrosarkomen an der Injektionsstelle aufzeigen. Diese Studien sind weitgehend retrospektiv (rueckblickend) und basieren auf Berichten zu Biopsieproben, die Labors fuer diagnostische Pathologie vorlagen. Fibrosarkome waren aber schon immer ein haeufiger Hauttumor und nicht erst seit Impfungen an Verbreitung gewonnen haben. In Abhaengigkeit von seinen Ursachen wird das feline Fibrosarkom in vier Gruppen eingeteilt.

Zur Haeufigkeit der Entstehung von Fibrosarkomen nach Impfungen gibt es in der EU keine genauen Schaetzungen. Eine aktuelle retrospektive Analyse von Daten zu Nebenwirkungen bei Impfstoffen in Großbritannien ergab ein Vorkommen von 0,021 Faellen von Fibrosarkomen pro 10.000 Dosen zwischen 1995 und 19992 verkaufter Katzenimpfstoffe. In den USA dagegen, wo die Impfstoffe und Impfpraktiken sich von denjenigen in der EU unterscheiden, wurde das Vorkommen auf zwischen 1 und 10 Faelle pro 10.000 Dosen eingesetztem FeLV (Katzen-Leukose-Impfstoff) oder Tollwutimpfstoff geschaetzt. Aufgrund der großen Unsicherheitsfaktoren bei epidemiologischen Untersuchungen, naemlich die Anzahl vorhergehender Impfungen, die Natur des verabreichten Produktes, den Zeitraum zwischen der Gabe des Impfstoffes und der Tumorentstehung, die genaue Beschaffenheit des Tumors und seine pathologische Klassifikation usw., sind diese Ergebnisse mit Vorsicht zu beurteilen.