Pilzerkrankungen / Mykosen / treten (nicht nur) bei der Katze in Form einer Hautpilzerkrankung oder auch als generalisierte, d.h. den gesamten Organismus betreffende Infekitonen auf. Die Infektionen werden durch Pilzarten verursacht, die entweder primär in der Lage sind, eine Erkrankung auszuloesen oder praedisponierende Faktoren benoetigen, um sich in Organismus vermehren zu koennen. Entsprechend unterscheidet man zwischen primaeren und sekundaeren Mykosen. Hautpilze, Hefe - und Schimmelpilze rufen weltweit Mykosen bei Tieren hervor. Doch auf Grund des internationalen Handels mit Tieren und ueberregionaler Katzenausstellungen / Tierenausstellungen kann es auch zu Pilzerkrankungen kommen, die eher selten und bevorzugt in /sub-/ tropischen gegenden auftreten. bei einigen Pilzerkrankungen sollte man beachten, dass die Uebertragung in erste Linie durch direkten Kontakt von Tier zu Tier erfolgt, und auch der Mensch kann uebertraeger sein... Umgekehrt besteht Ansteckungsgefahr fuer den Menschen, wenn sich sein Tier eine Pilzerkrankung zugezogen hat !

Generalisierte Mykosen

KRYPTOKOKKOSE - Diese Erkrankung ist die am weitesten verbreitete Pilzinfektion in der Tierpopulation. Bei dem Erreger handelt es sich um einen Hefepilz, der weltweit verbreitet ist und dessen hauptsaechlicher Standort der Erdboden ist, vor allem da, wo sich die Ausscheidungen von Voegeln ansammeln. Die Hefezellen bleiben lange infektionstuechtig. Einen eindeutigen Beweis für eine Uebertragung von Tier zu Tier bzw. Tier auf Menschen gibt es nicht. Der Erreger gringt durch das Einatmen von Staub ueber die Schleimhaeute der Atemwege ein. Außerdem ist eine Infekiton ueber verletzte Haut sowie ueber den Verdauungstrakt moeglich. Bei Tieren mit Kryptokokkose zeigt sich die Infektion gewoehnlich in der Nasengaengen. Niesen ist moeglicheweise das einzige Symptom, das auch unter Antibiotika-Therapie anhaelt. es kommt nur in seltenen Faelle zu einer klinischen Erkrankung oder zu Fieberzustaenden. Bei der direkten Untersuchung der Nase mit einem speziellem Instrument zeigt sich eine dicke, graeulichschleimige Masse. Schreitet die Kryptokokkose fort, sind auch die Augen, das zentrale Nervensystem das Gesichthaut sichtbar infiziert. Diese Hautveraenderungen koennen mitunter tumorroese Prozesse vortaeuschen.Vilefach sind die entzuendlichen Veraenderungen auf Nase, und Nasennebenhoehlen konzertiert. Durch den Befall der Augen kamm die betroffene Katze erblinden. Die Beteiligung des zentralen Nervensystems fuehrt zu Anfallssymptomen und Stoerungen in der Motorik sowie zu neurologischen Symptomen. Das Vorliegen einer Kryptokokkose kann mikroskopisch oder durch Anzuechten einer Pilzkultur abgesichert werden. manchmal ist der Nachweis des Erregers allerdings nicht moeglich.

HISTOPLASMOSE - Die Histoplasmose steht an zweiter Stelle der Haeufigkeit der generalisierten Mykoseinfektionen. Die Erkrankung, die Tiere und Menschen betrifft, tritt nach Inhalation von Erreger-haltigem Staub auf und velaeuft chronisch. Eine besonders hohe Erregerdichte findet sich in Erdreich in der Naehe von Huehnerstaellen, Taubenschlaegen, verrottenden Baeumen und Fledermaushaehlen, sprich dort, wo sich Ausscheidungen von Tiere angereichert haben. Verlauf und Schwere der Erkrankung sind unterschiedlich und haengen vermutlich von der Infektionsdosis ab. Nach Inhalation der Sporen siedeln sich die Erreger in den Luftwegen an. Die Infektion erfolgt haeufig ohne Symptome. Falls sich doch eine klinische symptomatik manifestiert, handelt es sich vor allem um Husten, Anstieg, der Koerpertemperatur, Appetimangel, Schwellung der Lymphknoten, Lungenentzuendung oder blutigen Durchfall. Im weiteren Verlauf koennen eine Vergroeßerung von Leber und Milz und Bauchwassersucht / Aszites / festgestellt werden. Meist handelt es sich um eine akute, gutartig verlaufende Atemwegserkrankung, bei der selten eine Teraphie erforderlich ist. Der Erregernachweis kann selbst in fortgeschrittenen Ekrankungsstadien negativ sein.

SPOROTRICHOSE - Der weltweit anzutreffende Erreger Sporothrix ist nicht nur im Erdreich, sondern auch auf Holz und anderen Pflanzenteilen anzutreffen. Von dort gelangt er ueber Hautverletzungen inden Organismus, auch eine Infektion auf oralem Weg oder ueber die Luft ist moeglich. Die Infektion breitet sich ueber Hautverletzungen in den Organismus, auch eine Infektion auf oralem Weg ueber die Luft ist moeglich. Die Infektion breitet sich ueber Lymphbahnen, seltener ueber das Blut aus. Nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Wochen bilden sich entlang der Lymphbahnen Knoetchen, aus denen sich nach dem Aubrechen duennfluessiger Eiter entleert. Dabei in erster Linie die Extremitaeten befallen. Brechen die vereiterten Lymphdruesen in die Lymphbahnen auf, erfolgt eine Ausbreitung des Erregers über die Lymphfluessigkeit und das Blut in Lunge, Leber, Nieren und Knochen. Die Prognose der Sporotrichose ist sehr ungunstig.

Hautpilzerkrankungen

MIKROSPORIE + TRICHOPHYTIE - Pilzerkrankungen der Haut und ihre Anhangsorgane Haare und Krallen werden medizinisch als Dermatomykosen bezeichnet. Die Erreger stammen aus der Umwelt, Infektionsquellen sind kranke Tiere oder die freie Natur. Tiere koennen an Mikrosporie und Trichophytie erkranken. Diese Hautpilzekrankungen koennen von Tier zu Tier sowie von Tier auf den Menschen und umgekehrt uebertragen werden. Die Mikrosporie, die die haeufigste Hautpilzekrankung der Tiere ist, wird durch MICROSPORUM CANIS hervorgerufen. Trichophytien treten dagegen seltener auf. Beide DERMATOMYKOSEN verlaufen chronisch. Die Mikrosporie ist charakterisiert durch typische Hautveraenderungen in Form kreisrunder, haarlose und schuppender Stellen, die sich bevorzugt im Gesicht, an den Ohren, am Hals und an den Gliedmaßen zeigen und sich landkartenartig ausbreiten koennen. Sie sind mit Schuppen oder Borken belegt und zur geschlossenen Felldecke hin mit einem roten entzuendeten Randsaum abgegrenzt. Zum Teil kommt es zusaetzlich zu diesen Veraenderungen zu starkem Juckreiz. Hinsichtlich der Symptome ist es kaum moeglich, zwischen Trichophytie und Mikrosporie zu differenzieren. Die Hautveraenderungen koennen je nach Pilzart und Abwehrlage des betroffenen Tieres variieren. An deart vorgeschaedigten Stellen besteht die Gefahr einer bekteriellen Sekundaerinfektion, die das Krankheitsbild noch verstaerken kann. Tiere mit deutlichen Hautveraenderungen sollten daher fruehzeitig tieraerztlich untersucht werden. In typischen Faellen kann die Diagnose anhand des klinischen Bildes gestellt werden; im Zweifelsfall oder zur genauen Absicherung sollten aber auch Laboruntersuchungen oder Biopsien durchgefuehrt werden. Mit der so genanten Wood'schen Lampe koennen in einem abgedunkelten Raum die von Mokrosporum befallenen Haare und Haarwurzeln fluoreszierend dargestellt werden.

Hautpilz-Therapie

Am Beginn der Behandlung sollte immer eine gezielte Diagnose stehen, denn eine Fehlbehandlung kann zu wochenlangem Verschleppen und einer verschlimerung der Symptomatik fuehren. Als Therapie stehen Pilz- und sporenabtoetende Salben, Lotionen, Spruehloesungen und Tabletten zur Verfuegung. Besonders bewaehrt haben sich dabei Wirksoffe wie Ketoconazol oder Intraconazol. Zur erfolgreichen Unterstuezung dieser oralen Therapie zusaetzlich eine lokale Behandlung mit Salben oder Lotionen durchgefuehrt werden. Die Heilung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Vorbeugend sollte auf eine besondere Hygiene im Umgang nicht nur mit hauterkrankten Katzen (Tieren) geachtet werden. Um Reinfektionen zu vermeiden, sollte auch Putz- und Spielzeug, Futterschuesseln und der Schlafplatz der infizierten Katzen gruendlich gereinigt und desinfiziert oder gleich gaenzlich entsorgt werden.

Von Dr. Astrid Heinl