CHEMISCHE KASTRATION !

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Bezeichnung des Tierpraeparates: Suprelorin
Zulassungsinhaber: Firma Virbac (Frankreich).Erstzulassung Juli 2007
Zielgruppe: Hund-Rueden
 
 

Eine Zusammenfassung des EPAR.© EMEA 2007

1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:
Suprelorin 4,7 mg und Suprelorin 11,4 mg - Implantat fuer Hunde

2. Wirkstoff und sonstigen Bestandteile
4,7 mg Deslorelin (als Deslorelinacetat) und Hydriertes Palmoel, (3-sn-Phosphatidyl)cholin, Natriumacetat

3. Darreichungsform:
Implantat. (Weißes bis blassgelbes zylinderförmiges Implantat)

4.Klinische Angaben:
Zieltier(art): Hund-Rueden. Zur Erzielung einer voruebergehenden Unfruchtbarkeit bei gesunden, nicht kastrierten, geschlechtsreifen Rueden.

5.Besondere Warnhinweisse:
Eine Unfruchtbarkeit wird ab einem Zeitraum von 6 Wochen bis mindestens 6 Monate nach der Erstbehandlung erreicht. Behandelte Hunde sollen deshalb in den ersten sechs Wochen nach der Erstbehandlung weiterhin von laeufigen Huendinnen ferngehalten werden. Bei einem der 75 Rüden, die im Rahmen von klinischen Studien mit dem Tierarzneimittel behandelt wurden, kam es innerhalb von sechs Monaten nach der Implantation zur Paarung und Kopulation mit einer laeufigen Huendin, was jedoch nicht zur Traechtigkeit der Huendin fuehrte. Sollte sich ein behandelter Ruede zwischen sechs Wochen und sechs Monaten nach der Behandlung mit einer Huendin paaren, sind angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um ein Traechtigkeitsrisiko bei der Huendin auszuschließen. Erfolgt die Paarung länger als sechs Monate nach Verabreichung des Tierarzneimittels, kann sie zur Traechtigkeit fuehren. Sofern das Tierarzneimittel alle sechs Monate verabreicht wird, ist es nach der Applikation weiterer Implantate nicht notwendig, Huendinnen von behandelten Rueden fernzuhalten. Die Zeugungsfaehigkeit von Rueden nach Normalisierung der Testosteronspiegel im Plasma nach der Verabreichung des Tierarzneimittels ist bisher noch nicht untersucht worden.

Bezueglich der Testosteronspiegel, die einen gueltigen Surrogat-Marker fuer die Fruchtbarkeit darstellen, zeigte sich bei mehr als 80 % der Hunde, die ein oder mehrere Implantate erhalten hatten, innerhalb von 12 Monaten nach der Implantation eine Normalisierung der Plasmatestosteronspiegel (=0,4 ng/ml). Innerhalb von 18 Monaten nach der Implantation normalisierten sich die Plasmatestosteronspiegel bei 98 % der Hunde. Allerdings sind die Daten, die einen vollstaendigen Rueckgang der klinischen Wirkungen (verringerte Hodengroeße, verringertes Ejakulatvolumen, verminderte Spermienzahl und herabgesetzte Libido) belegen, begrenzt. Waehrend der klinischen Pruefungen blieben die supprimierten Testosteronspiegel bei den meisten kleineren Hunden (<10 kg) laenger als 12 Monate nach der Implantation erhalten. Fuer sehr große Hunde (>40 kg) sind die Daten bisher begrenzt, aber die Dauer der Testosteronsuppression war vergleichbar mit der bei mittelgroßen bis großen Hunden. Vor der Anwendung des Tierarzneimittels bei Hunden mit einem Koerpergewicht unter 10 kg oder über 40 kg sollte der Tierarzt deshalb eine Nutzen-/Risikobeurteilung vornehmen.

6.Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Die Anwendung des Tierarzneimittels bei Hunden vor der Geschlechtsreife ist bisher noch nicht untersucht worden. Es wird deshalb empfohlen abzuwarten, bis Hunde die Geschlechtsreife erlangt haben, bevor die Behandlung mit diesem Tierarzneimittel begonnen wird. Daten belegen, dass die Behandlung mit diesem Tierarzneimittel die Libido des Hundes herabsetzt. Andere Verhaltensaenderungen (wie z.B. ein mit dem maennlichen Geschlecht assoziiertes Aggressionsverhalten) wurden bisher nicht untersucht.

7.Nebenwirkungen (Haeufigkeit)
Fuer einen Zeitraum von 14 Tagen nach der Implantation kann an der Implantationsstelle eine mittelgradige Schwellung bestehen. Histologische Untersuchungen 3 Monate nach der Implantation haben leichte lokale Reaktionen mit chronischer Bindegewebsentzuendung und einer gewissen Verkapselung sowie Kollagenablagerungen ergeben. Waehrend des Behandlungszeitraums wird eine deutliche Abnahme der Hodengroeße zu sehen sein. In sehr seltenen Faellen kann ein Hoden in den Leistenring aszendieren.

8. Anwendung waehrend der Traechtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Nicht zutreffend.

9. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Keine bekannt.

10. Dosierung und Art der Anwendung
Subkutane Anwendung
Die empfohlene Dosis betraegt ein Implantat pro Hund, unabhaengig von der Groeße des Hundes. Vor der Implantation soll die Implantationsstelle desinfiziert werden, damit keine Infektionen auftreten koennen. Bei langhaarigem Fell kann man das Fell gegebenenfalls in einem kleinen Bereich etwas zurueckschneiden. Entfernen Sie die mit einem Luer-Lock-Ansatz versehene Steckkappe vom Implantatinjektor und befestigen Sie den Betaetiger am Luer-Lock-Anschluss des Implantatinjektors.Das Tierarzneimittel wird subkutan in die lose Haut auf dem Ruecken zwischen dem hinteren Nackenund dem Lendenbereich Implantiert. Das Implantat darf nicht in Fettgewebe injiziert werden, da die Abgabe des Wirkstoffs in Bereichen mit wenigen Blutgefaeßen beeintraechtigt sein kann. Ziehen Sie die lose Haut zwischen den Schulterblaettern ein kleines Stueck hoch und fuehren Sie die Nadel mit ihrer gesamten Laenge in die Haut ein. Druecken Sie den Betaetiger ganz herunter und ziehen Sie dabei gleichzeitig die Nadel langsam wieder heraus. Druecken Sie beim Herausziehen der Nadel die Haut an der Implantationsstelle zusammen und halten Sie den Druck ca. 30 Sekunden lang aufrecht. Kontrollieren Sie Spritze und Nadel, um sicherzustellen, dass das Implantat nicht in der Spritze oder in der Nadel zurueckgeblieben ist und dass das Distanzstueck sichtbar ist. Moeglicherweise kann man das eingesetzte Implantat am Implantationsort ertasten. Wiederholen Sie die Behandlung alle sechs Monate, um die Wirkung aufrecht zu erhalten. Verwenden Sie das Tierarzneimittel nicht, wenn der Folienbeutel beschaedigt ist. Das Implantat ist biologisch vertraeglich und muss deshalb nicht entfernt werden. Falls es dennoch notwendig werden sollte, die Behandlung abzubrechen, kann die Implantate vom Tierarzt wieder herausoperiert werden. Die Implantate lassen sich mittels Ultraschall lokalisieren.


Mein persönlicher Kommentar dazu:

Aus Zuechterische Sicht koennen wir auf Gezielt gesteuerte Medizinische Unterstuetzung in Reproduktionsbereich nie Verzichten. Viele von uns, setzen sich Erfahrungsgemaeß mit dieser Materie gruendlich auseinander. Leichtsinniges Handeln mit Hormonellen Medikamenten birgt viele Risiken fuer das Tier und Halter/Zuechter mit sich.

Der Hintergrund wie: z.B. Aufgrund gestoppte Testosteronproduktion - Irreparabel Bewegungsapparat Schaeden, Wirkunkstoerungen, Vertraeglichkeit-Akzeptanz, Folgen nach der Behandlung, Gesundheitsrisiko des Tieres und Nachzuchten, oder Verabreichung bei Jungen /männlichen/ Tieren, die noch nicht vollkommen ausgewachsen sind - duerften wir nicht unterschaetzen.
Deshalb eine gruendliche Ruecksprache mit Reproduktionsmediziner (Facharzt fuer Fortpflanzung) hielte ich im diesem Fall fuer Notwendig.

ACHTUNG !
dieses Chip ist nur fuer Maennliche Tiere aufgrund der Zusammensetzung vorgesehen.